Pickel und Mitesser sind nicht nur ein Problem in der Pubertät – immer mehr Erwachsene, vor allem Frauen, leiden unter sogenannter Spätakne (Acne tarda). Besonders häufig betroffen ist die Kinnpartie, da hier hormonelle Schwankungen und äußere Einflüsse direkt sichtbar werden. Wir erklären, worin sich Spätakne von Jugendakne unterscheidet, welche Ursachen typisch sind und wie Du Dein Hautbild gezielt verbessern kannst.
Inhalt
Unterschied zwischen Jugendakne und Spätakne
Jugendakne (Akne vulgaris) tritt meist zwischen 12 und 18 Jahren auf und ist primär hormonell durch die Pubertät bedingt. Die Haut produziert vermehrt Talg, die Poren verstopfen, es entstehen Mitesser und entzündete Pickel.
Spätakne beginnt oft erst ab Mitte 20 oder hält aus der Jugend bis ins Erwachsenenalter an. Sie betrifft vor allem die untere Gesichtshälfte – Kinn, Mundbereich und Kieferlinie. Häufig sind die Pickel tiefer, hartnäckiger und hinterlassen eher Pickelmale oder Narben.
Typische Ursachen für Spätakne am Kinn
Hormonelle Schwankungen – Zyklus, Schwangerschaft, Absetzen oder Beginn der Anti-Baby-Pille, Wechseljahre.
Stress – erhöht den Cortisolspiegel, was die Talgproduktion anregt.
Ernährung – hoher Zuckerkonsum, Milchprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel können Entzündungen fördern.
Kosmetikfehler – komedogene (porenverstopfende) Pflegeprodukte oder zu aggressive Reinigungsmittel.
Mechanische Reizung – z. B. durch häufiges Anfassen des Gesichts, enge Masken oder Kinnstützen im Büro.
Tipps zum besseren Umgang mit Spätakne
1. Sanfte, aber konsequente Reinigung
Morgens & abends milden, pH-neutralen Cleanser verwenden.
Keine scharfen Peelings oder alkoholhaltigen Produkte, um Hautirritationen zu vermeiden.
2. Gezielte Wirkstoffe nutzen
Salicylsäure (BHA): Löst abgestorbene Hautzellen und reinigt Poren.
Niacinamid: Wirkt entzündungshemmend und stärkt die Hautbarriere.
Retinol: Unterstützt die Zellerneuerung (am besten abends anwenden).
3. Feuchtigkeitspflege
Auch bei fettiger Haut wichtig – am besten leichte, ölfreie Gel-Cremes.
Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure und Aloe Vera spenden Feuchtigkeit ohne die Poren zu verstopfen.
4. Sonnenschutz
Täglich LSF 30+ nutzen, um Pickelmale und vorzeitige Hautalterung zu verhindern.
Am besten zu nicht-komedogenen Sonnencremes greifen.
5. Lebensstil anpassen
Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten & Proteinen.
Stress reduzieren durch Sport, Yoga oder Meditation.
Kissenbezüge & Handtücher regelmäßig wechseln, um Bakterienansammlungen zu vermeiden.
Wann zum Hautarzt?
Wenn die Spätakne trotz konsequenter Pflege nicht abklingt oder sich verschlimmert, kann ein Dermatologe gezielte medizinische Behandlungen wie chemische Peelings, Lasertherapie oder verschreibungspflichtige Cremes verordnen.
Fazit
Spätakne am Kinn ist für viele Erwachsene frustrierend, aber mit einer angepassten Hautpflege, gesunder Ernährung und Stressreduktion oft gut in den Griff zu bekommen. Je früher Du reagierst, desto geringer ist das Risiko für Narbenbildung und langfristige Hautschäden.